Die Heilpflanze des Jahres 2023 ist keine Unbekannte: Der Verein NHV Theophrastus hat die Weinrebe dieses Jahr aufs Podest gehoben. Die Weinrebe schenkt uns nicht nur den Wein als Genussmittel und die Weintraube als Lebensmittel, sondern hat auch unserer Gesundheit viel zu bieten.
Gesunde Süße in Rot und Weiß
Die Weintrauben gehören neben der Aroniabeere und der Walnuss zu den Früchten mit dem höchsten Polyphenolgehalt. Polyphenole haben viele positive Wirkungen auf die Gesundheit, sind beispielsweise antioxidativ, unterstützen das Immunsystem und senken das Risiko für bestimmte Krebsarten.
Auch dem Herz-Kreislauf-System tut man mit dem Genuss von Weintrauben etwas Gutes: In roten Weintrauben sind Anthocyane enthalten, die als gefäßschützend und entzündungshemmend gelten. Sie binden freie Radikale und schützen somit die menschliche DNA vor Schädigungen.
Die Trauben enthalten 3-15 Prozent Zucker. Der Traubenzucker gilt als gesunder Naturzucker, der rasch Energie spendet. Die im Supermarkt erhältlichen Traubenzucker-Lutscher, -Drops und -Täfelchen haben übrigens im Normalfall nie eine Weintraube zu Gesicht bekommen, sie werden aus Stärke hergestellt, mit Mais, Kartoffeln, Reis etc. als Basis.
Wer die gesunde Süße der Trauben für sich nutzen möchte, kann auf Rosinen setzen – sie bringen Süße ins Müsli, in Kuchen und Gebäck und lassen sich auch wunderbar zwischendurch vernaschen.
Kernige Alleskönner
Die Traubenkerne galten lange Zeit als Abfallprodukt, das nur noch als Tierfutter Verwendung fand. Seit einigen Jahren hat das daraus gepresste Traubenkernöl allerdings viele begeisterte Anhänger. Kein Wunder, ist das Öl doch besonders fein im Geschmack. Zudem glänzt kalt gepresstes Traubenkernöl mit einem Anteil von 85 % ungesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf den Cholesterinwert auswirken. Auch für die äußerliche Anwendung ist Traubenkernöl eine gefragte Zutat – einfach pur auf die Haut aufgetragen wirkt es wunderbar pflegend. Durch seinen hohen Gehalt an Lecithin zieht es sehr gut ein und ist auch für Mischhaut gut geeignet.
Blätter für die Beine
Nach Trauben und Kernen ist noch nicht Schluss: Auch das Weinlaub steckt voller wertvoller Wirkstoffe für unsere Gesundheit. Weinrebenblätter wurden schon in der Antike verwendet – etwa äußerlich aufgelegt bei Kopfschmerzen oder innerlich gegen Magenentzündungen. Heute ist vor allem das rote Weinlaub in Verwendung. Es stammt aus einer besonderen Gruppe an Rebsorten, den Färbertrauben. Bei den Färbertrauben ist nicht nur die Haut der Trauben dunkel, sondern auch das Fruchtfleisch – es ist dunkelrot gefärbt. Die starke Färbung ist auch ein Merkmal der Blätter, die sehr früh rot werden. Rotes Weinlaub ist reich an Anthocyanen und Flavonoiden, steigert die Mikrozirkulation der Haut und verbessert die Sauerstoffversorgung. Präparate aus rotem Weinlaub werden vor allem bei müden, schweren Beinen eingesetzt.
Egal, wie man den Reichtum der Weinrebe für sich nutzt, bei den Trauben sollte man unbedingt dann zuschlagen, wenn sie Saison haben. Denn so ist nicht nur ihre CO2-Bilanz am besten, sondern auch ihr Gehalt an gesunden Inhaltsstoffen. Und: Sie schmecken natürlich auch frisch von der Rebe aus der Region am allerbesten.