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Wirken Johanniskraut & Gingko wirklich?

Wirken Johanniskraut & Gingko wirklich? - lebexund.jetzt
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Wirkstoffe, die aus Pflanzen gewonnen werden, sind aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Manche bewähren sich seit ­Langem – manche sind erst am Start.

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Vieles, was wir täglich zu uns nehmen, hat eine heilende Wirkung: Das Pektin im Apfel ist ein echter Darmsanierer, Kaffee kann die Konzentrationsfähigkeit steigern, Thymian kommt bei Husten zum Einsatz und Meerrettich wirkt antibakteriell.
Auch wenn der Großteil unserer Arzneimittel heute industriell hergestellt wird, basieren viele von ihnen auf Heilpflanzen oder deren Inhaltsstoffen.

Ginkgo als Hoffnung bei Demenz

Ginkgo-Extrakt hilft laut einigen Studien, die geistige Leistungsfähigkeit bei Demenzkranken etwas zu verbessern. Unsicher ist jedoch, wie groß der Effekt ist.
Demenz-Betroffene, die Ginkgo-Extrakt einnahmen, schienen bei Denk-, Gedächtnis- und Konzentrationsaufgaben oft besser abzuschneiden als jene, die Placebo-Präparate ohne Wirkstoff schluckten. Auch im Alltag schienen sie zumindest vorübergehend etwas besser zurechtzukommen – etwa im Haushalt oder bei der Körperpflege.

Demenz ist häufig. Wie groß dieser Effekt ist, lässt sich aber noch nicht genau sagen, betont das Portal medizin-­transparent.at, das die Studienlage unter die Lupe genommen hat. Eine Heilung für Demenz gibt es bisher nicht.

Johannsikraut bei Depressionen

Hat die traditionelle Heilpflanze Johanniskraut auch in der modernen Depressionstherapie einen Platz verdient? Auch dieser Frage ist „Medizin transparent“, ein Service des Departments für evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems sowie von Cochrane Österreich, nachgegangen. Und ja, auch das „Sonnenkraut“ bewährt sich weiterhin: „Johanniskraut scheint ähnlich wirksam zu sein wie zugelassene Medikamente gegen Depression (Antidepressiva)“, heißt es da.  Und: „Die Johanniskraut-Präparate werden im Allgemeinen besser vertragen als Antidepressiva.“

 Die gelb blühende Pflanze wird schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Doch sei betont: Johanniskraut und Antidepressiva können die Beschwerden zwar lindern, die Depression endgültig heilen können beide Mittel allerdings vermutlich nicht. Bei einer schweren Depression sollte man sich außerdem nicht auf die Wirkung von Johanniskraut allein verlassen, denn eine Depression ist eine ernste Erkrankung. In vielen Fällen ist sie behandelbar, zum Beispiel mit Psychotherapie und Medikamenten (Antidepressiva).

Echinacea bei Erkältungen

Schnupfen, Halsweh und Hus­ten können sich hinziehen. Das Einzige, das im Fall einer Erkältung (Verkühlung) hilft, ist Zeit. Im Normalfall dauert es ungefähr eine Woche, bis die lästigen Beschwerden wieder verschwunden sind. Abkürzen lässt sich das nicht. Auch nicht ein bisschen?

 Der Sonnenhut, oder Echinacea, ist besonders häufig in Mitteln gegen Schnupfen und Husten enthalten. Laut Studienergebnisse ist ein vorbeugender Effekt möglich. „Die regelmäßige Einnahme von Extrakten aus Echinacea könnte möglicherweise etwas Schutz vor Erkältungen bieten. Der Effekt scheint allerdings klein zu sein“, schreiben die wissenschaftlichen Faktenchecker von „Medizin Transparent“ Ob die Pflanze auch zur Behandlung taugt, ist unklar. Studienergebnisse dazu sind widersprüchlich.

Honig bei Husten

Für die meisten Mittel gegen Erkältungen fehlen Hinweise auf positive Effekte, heißt es weiter. Eine kleine Ausnahme bildet Zink. „Möglicherweise können Zink-Präparate zum Einnehmen die Dauer einer Erkältung bei Erwachsenen leicht verkürzen“, heißt es. Ob Zink auch eine vorbeugende Wirkung hat, sei unklar.
 
Positiv, also mit einem vorsichtigen „wahrscheinlich ein bisschen“, lautet hingegen das Resümee über das Thema Honig als Helfer bei Husten bei Kindern.
„Honig dürfte Kindern mit akutem Husten helfen: Die Hus­tenattacken werden wahrscheinlich etwas seltener, schwächer und weniger belas­tend. Auch der Schlaf von Kindern und Eltern kann sich verbessern, und die Zeit bis zum Abklingen ist wahrscheinlich ein wenig verkürzt. Allerdings sind die erzielten Effekte nur klein.“

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Quelle: Kleine Zeitung/Ärzteführer/Roswitha Jauk

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