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Warum man früh mit der Hautpflege beginnen sollte

Warum man früh mit der Hautpflege beginnen sollte - lebexund.jetzt

Woher kommt die Falte? Früher oder später stellt sich jeder diese Frage.
Die Dermatologin Daisy Kopera im Interview über die richtige Vorsorge.

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Glatte, schöne Haut bis ins hohe Alter – würden Sie sagen, dieser Trend hat sich in den letzten Jahren noch verstärkt?
Daisy Maria Kopera: Weil die Menschen älter werden, hat sich dieser Trend sicher verstärkt. Die heute 60-Jährigen sind so wie die 40-Jährigen vor 30 Jahren. Sie sind aktiver und haben dementsprechend auch den Wunsch, jugendlich auszusehen.

Wie kann man sich den Hautalterungs­prozess laienhaft vorstellen?
Die Alterung der Haut ist durch Verlust an Kollagen und Feuchtigkeit bedingt. Außerdem finden die Zellteilungen nicht mehr in derselben Geschwindigkeit wie in der ­Jugend statt und die Oberhaut kann weniger schnell erneuert werden. Daher muss ältere Haut länger den Umwelteinflüssen trotzen und wird dadurch stärker beansprucht. In allen Hautregionen, in denen die Haut den Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, kommt es zusätzlich zur Schädigung, z. B. durch Luftverschmutzung, aber vor allem durch UV-Licht. Zum einen werden dadurch elastische Fasern verklumpt und noch mehr Kollagen abgebaut – das führt zur Bildung von Falten und Runzeln. Zum anderen werden Pigmentkörnchen angehäuft, was zu Altersflecken führt. Eine weitere wesentliche Veränderung der Haut im Alter ist die Bildung von weißem Hautkrebs, durch UV-Licht bedingte Schädigung der Erbsubstanz der Hautzellen, wodurch „falsche ­Zellen“, nämlich Krebszellen, gebildet werden.

Wie gut kann man auf die oben beschriebenen äußeren und inneren Faktoren der Hautalterung Einfluss nehmen?
Die innere Hautalterung hängt von genetischen Faktoren ab und mit dem Alter zusammen, sie ist weniger gut beeinflussbar als die äußere. Die äußere Hautalterung, deren Auslöser man kennt, vor allem UV-Strahlung, hingegen kann man sehr gut beeinflussen.

Ab welchem Alter sollte man beginnen, sich eingehend mit seiner Gesichtspflege auseinanderzusetzen, um möglichst lange schöne Haut zu haben?
Grundsätzlich sollte man das von Kindheit an machen, da die Haut ja täglich an gewissen Stellen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Vor allem dort beginnt spätestens ab dem 20. Lebensjahr der Abbau und die Hautalterung. Tagespflegeprodukte sollten daher auf jeden Fall einen UV-Schutz beinhalten.

Die folgenden vier Punkte sind die wichtigsten für eine lang ­jugendlich wirkende Haut

Erstens, die tägliche Hautpflege mit UV-Schutz ist so wichtig, wie das tägliche Zähneputzen. Die Nachtpflegeprodukte sollten entsprechend dem Hauttyp gewählt werden und mehr oder weniger Fett und Feuchtigkeit enthalten. Das gilt nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer.

Zweitens ist es wichtig, aufs Rauchen zu verzichten, denn dies hat einen verstärkenden Einfluss auf die Hautalterung. Zudem sollte man, drittens, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und viertens ausreichend schlafen.

Wenn man über 50 ist und seine Gesichtshaut eher nachlässig gepflegt hat – kann man den angerichteten Schaden wieder rückgängig machen?
Es ist nie zu spät, um mit der Gesichtspflege zu beginnen. Wenn schon Veränderungen da sind, gibt es Methoden, diese zu bekämpfen. Altersflecken lassen sich zum Beispiel durch Laserbehandlungen gut entfernen, mimische Falten können durch Botulinum Toxin effektiv behandelt werden, eingesunkene Falten und Wangen lassen sich durch Hyaluronsäure gut entfernen.

Hier haben wir eine große Bandbreite an Möglichkeiten. Auf jeden Fall muss man festhalten, dass es immer viel schwieriger ist, retrograd zu arbeiten. Viel sinnvoller ist es, wenn man prophylaktisch von Jugend an täglich seine Haut pflegt. Damit kann man viel erreichen. Das ist leider der Knackpunkt. Die Menschen werden sich des Alterns erst bewusst, wenn sie bereits alt aussehen. Dann kann man nur mehr ­Reparaturarbeit leisten.

Helfen Cremes und Seren allein tatsächlich, um bis über die 50er hinaus über straffe Haut zu verfügen, wie von mancher Seite versprochen wird?
Die tägliche Hautpflege sollte man ernst nehmen. Der Preis oder die Marke des verwendeten Produktes sind dabei zweitrangig – Hauptsache, man wendet es regelmäßig an. Das Wichtigste ist, dass das Pflegeprodukt über einen Lichtschutzfaktor (mindestens LSF 15) verfügt. Am besten man wählt Produkte, in welchen der Lichtschutzfaktor bereits enthalten ist, dann erübrigt sich die Frage, ob zuerst die Tages­- und dann die Sonnencreme aufgetragen werden soll oder umgekehrt.

Gerade andere Körperstellen, zum Beispiel die Hände, verraten das Alter. Welche Mittel gibt es, um hier die Haut jung zu halten?
Hier gilt das gleiche, wie für die Gesichtshaut. Bei umwelt­exponierten Körperstellen ist die tägliche UV-protektive Pflege das Um und Auf. Zudem sollte man beachten, dass durch Wasserkontakt der Haut Fett entzogen wird. Daher sollte man seinen Körper mindestens zwei Mal in der Woche durch Bodylotionen nachfetten, um juckende Hauttrockenheit zu verhindern. 

Zur Expertin: Daisy Maria Kopera ist Leiterin des Zentrums für Ästhetische Medizin an der Grazer Universitäts Klinik für Dermatologie ist Expertin rund ums Thema „Haut“.

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Quelle: Kleine Zeitung/Lebensstil/Stefanie Burger

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