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Warum die Sonne neue Energien in uns aktivieren

Warum die Sonne neue Energien in uns aktivieren  - lebexund.jetzt
Adobe Stock/eldarnurkovic

Warum sie gute Stimmung macht und welcher neurochemische Cocktail dahintersteckt.

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Fühlen Sie es auch? Steht die Sonne endlich wieder am Himmel, ist gleich alles besser: Die Stimmung ist fröhlich, man fühlt sich rundum wohler - sieht die Welt wie durch die rosarote Brille. Doch was steckt hinter diesem Gefühlsrausch?

Auch wenn viele von uns den Großteil des Tages in geschlossenen Räumen verbringen, leben wir doch mit dem Rhythmus unseres zentralen Himmelgestirns. Im Winter wird das Licht weniger, im Frühjahr kommt wieder mehr Sonne auf unseren Planeten. „Das nehmen wir wahr und reagieren darauf“, sagt Psychiater Dietmar Bayer.

So wirkt die Sonne

Melatonin: Das Schlafhormon wird verstärkt gebildet, wenn wenig Sonnenlicht auf das Auge trifft. Im Frühling wird die Produktion zurückgefahren.

Serotonin: Das Wohlfühlhormon wird so wie andere „Glücklichmacher“ bei Sonneneinstrahlung vermehrt gebildet.

Vitamin D: Das Hormon wird im Körper produziert, wenn Sonnenlicht auf die Haut trifft. Beeinflusst Knochengesundheit, Immunsystem und Fruchtbarkeit.

"Wir sehen zwei Phänomene“, sagt Psychiater Dietmar Bayer. Einerseits fühlen wir uns im Frühling besser, gleichzeitig klagen wir aber auch über Frühjahrsmüdigkeit. „Beides hat mit dem Sonnenlicht und mit den Hormonen in unserem Körper zu tun“, sagt Bayer.

Wohlfühlhormone

Die Augen sind unsere Sensoren dafür: Das Mehr an Licht sorgt dafür, dass mehr Serotonin, Noradrenalin und andere Wohlfühlhormone im Gehirn produziert werden. „Sie sorgen für mehr Antrieb, mehr Lebensfreude.“ Diese Muster lassen sich auch evolutionär erklären: So wie manche Tiere Winterschlaf halten, bilden auch wir Menschen bei weniger Lichteinwirkung mehr des Schlafhormons Melatonin.

„Unser eigener chronobiologischer Rhythmus war früher viel stärker auf den Jahreskreislauf abgestimmt, als wir es heute zulassen“, sagt Bayer. Heutzutage geht es im Winter sogar noch extra stressig zu – Stichwort Vorweihnachtszeit –, eigentlich sollten wir bei wenig Licht auch weniger tun.

Menschen mit Depressionen reagieren sehr positiv auf Licht.

Dietmar Bayer, Psychiater

Licht als Therapie

Im Frühjahr kehrt mit dem Sonnenlicht die Energie zurück: weniger Schlafhormon, mehr Wohlfühlhormon. An das Mehr an Energie müssen wir uns aber erst gewöhnen: Die Umstellung von Winter- auf Frühjahrsmodus, der hormonelle Umbau - all das bedeutet Anstrengung für den Organismus. „Das zeigt sich in der Frühjahrsmüdigkeit.“ Als Gegenmittel empfiehlt Bayer, ein kurzes Schläfchen oder die Müdigkeit mit Sport an der frischen Luft zu vertreiben. Je nachdem wie empfindlich man ist, kann diese müde Umstellungsphase ein bis vier Wochen dauern.

Kann Sonnenlicht auch bei psychisch Kranken therapeutische Effekte haben? „Menschen mit Depressionen reagieren sehr positiv auf Licht“, sagt Bayer. Die Lichttherapie sei eine Therapiesäule bei Depressionen - leider wirke sie aber nicht langfristig genug. Daher werde Lichttherapie unterstützend zu Medikamenten oder Gesprächstherapie eingesetzt - aber nicht alleine.

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Quelle: Kleine Zeitung / Redaktion / Sonja Krause

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