Lavendel ist nicht nur einer der beliebtesten und bekanntesten Düfte, er wird auch seit der Antike als Arzneipflanze hochgeschätzt. Zu Recht, wie man heute weiß,
Aus heutiger wissenschaftlicher Perspektive ist die Anwendung in der Antike durchaus gerechtfertigt. So habt sich etwa ein aktuelles orales Lavendelölpräparat in mehreren Studien als nachweislich angstlösend erwiesen.
Fünf Fakten zum Lavendel:
Lavendel lindert Angstörungen
Bereits seit der Antike lindert Lavendel das Leid der Menschen. „Bei den Griechen wurde er gegen Kopfschmerz und Melancholie eingesetzt. Bei den Römern war er ein Badezusatz und Stimmungsaufheller“, erklärt Brigitte Kopp, Vizepräsidentin der HMPPA Vizepräsident der Herbal Medicinal Products Platform Austria (HMPPA)
Lavendel ist nicht gleich Lavendel: die Unterschiede
Sein Name stammt aus dem Lateinischen (lavare: waschen), weil das duftende Kraut auch gern als Badezusatz verwendet wurde. Lavendel zählt zu den seit jeher wohl bekanntesten Aroma- und Zierpflanzen und besitzt eine jahrhundertealte Tradition als Arzneidroge und Duftstoff. Rund 40 Arten sind erfasst, verwendet werden Echter Lavendel, Speiklavendel, Hybridlavendel oder Lavandin.
Die Wirkstoffe im Lavendel
Aus den Blütenständen des Speiklavendels wird das Spiköl gewonnen. Es wirkt antibakteriell und riecht nach Kampfer. Vorwiegend in den Öldrüsen-Köpfchen der Blütenblätter befindet sich das Lavendelöl. Bei Echtem Lavendel heißen die Hauptkomponenten Linalylacetat und Linalool.
Lavendel hilft gegen ...?
Das ätherische Öl des Speiklavendels erleichtert das Abhusten, außerdem wirkt es antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend. Gerade dieser Tage bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege.
Lavendelölpräparate führen laut HMPPA auch bei Angststörungen zu einer „günstigen Beeinflussung von Begleitsymptomen wie Unruhezuständen, Depressionen, Schlafstörungen und somatischen Beschwerden“.
Lavendel-Anbau
Lavendel wird in Südfrankreich auf rund 20.000 Hektar angebaut, außerdem in anderen europäischen Ländern von Spanien bis Ungarn und Bulgarien. Destilliert wird das Öl meist direkt im Anbaubetrieb. In Österreich liegt die größte Anbaufläche für Bio-Lavendel in Kitzzeck.
Lavendel wächst auch wunderbar im eigenen Garten, vertreibt Motten und Ameisen, ist Bienenfutter und duftet himmlisch. Um Lavendelbüsche möglichst dicht wachsen zu lassen, schneidet man ihn nach dem letzten Frost vor dem ersten Austrieb bis auf ein gutes Drittel zurück. Nicht ins alte Holz schneiden!
Sonne liebt er, Staunässe mag er nicht und auch sonst bevorzugt der Lavendel magere Böden mit etwas Sand- oder Kiesanteil. Wer ihn erntet und ein zweites Mal zurückschneidet, hat mit ein wenig Glück eine zweite Ernte zu erwarten.
Die Qualität des Lavendelöls
Lavendelöl ist in unterschiedlichen Qualitäten im Handel erhältlich. Ein hoher Linalylacetatanteil ist maßgeblich für die Qualität. Es sind auch jede Menge verfälschter Öle in Umlauf.
So geht man auf Nummer sicher: Man unterscheidet grundsätzlich vier Qualitäten. Das naturreine Lavendelöl wird gänzlich aus Lavendel gewonnen (100%). Wer es für therapeutische und Zwecke einsetzen will, wählt diese Qualität.
Die zweite Qualitätsstufe sind natürliche Öle, die aber auch um Zusätze aus anderen Pflanzen erweitert werden können. Naturidente Öle bezeichnen chemisch produzierte Produkte mit Lavendelduft. Und zuletzt werden auch künstliche Öle gern für die Duftlampe angeboten.
Seriöse Anbieter halten die Zusammensetzung des Öls transparent. Ist nicht vermerkt, welche Inhaltsstoffe das jeweilige Öl enthält, sollte man die Finger davon lassen.
Ein Lavendelbeet ist Zierde und Duftoase in einem
avendel hält nicht nur lästige Motten vom Kleiderschrank fern, sondern wirkt auch heilkräftig auf Psyche und Haut. Viele Rezepte für die Anwendung von Lavendel in der Hausapotheke kennt Manfred Neuhold und verrät sie im Ratgeber "Das Kräuter ABC".
Lavendel für die Hausapotheke
Doch dem sonnenliebenden Kraut gebührt auch ein Platz in der Hausapotheke! „Die getrockneten Lavendelblüten in Tee oder Tinktur wirken krampflösend, nervenstärkend und antidepressiv“, erklärt Manfred Neuhold in seinem Buch „Das Kräuter ABC“.
Er empfiehlt bei depressiver Verstimmung eine Teemischung aus Lavendel, Rosmarin und Johanniskraut. Auch gegen Kopfschmerzen, so Neuhold, solle man Lavendeltee trinken, vor allem, wenn Stress die Ursache der Schmerzen ist. Außerdem finden sich im "Kräuter ABC" köstliche Gewürzmischungen und ein einfaches Rezept für eine hautberuhigende Lavendelsalbe als Bereicherung für Küche und Kosmetikschränkchen.
Lavendeltee zubereiten
Beruhigend und köstlich: Für eine Tasse Tee wird 1 TL getrocknete Blüten mit 1/4 Liter heißem Wasser aufgegossen. 8–10 Min. zugedeckt ziehen lassen.
Buchtipp: Das Kräuter ABC. Von Manfred Neuhold. 192 Seiten, mit vielen Rezepten. 16,90 Euro. Erhältlich exklusiv in den Büros der Kleinen Zeitung und auf shop.kleinezeitung.at