Ein Trauma kann einen großen Leidensdruck auslösen. Es gibt aber Wege zur Behandlung.
Ein psychisches Trauma lässt schlimme Erlebnisse bei einem entsprechenden "Trigger" immer und immer wieder so so intensiv erleben, „als würden sie jetzt gerade passieren“. Wie kommt man da raus?
Viele von uns sind im Laufe ihres Lebens irgendwann mit einem derart dramatischen Ereignis konfrontiert, dass unsere persönlichen Bewältigungsstrategien nicht mehr ausreichen, um das Erlebte zu verarbeiten. Naturkatastrophen, Mobbing, schwere Unfälle, plötzliche Krankheit, Überfälle, sexuelle Übergriffe, verschiedene Formen von Gewalt, Vernachlässigung in der Kindheit – all das kann in unserer Psyche die Ausbildung eines Traumas verursachen. Und: Je jünger ein Mensch ist und je länger und häufiger diese Ereignisse auf einen Menschen wirken, desto größer sind die seelischen Auswirkungen.
Die drei Phasen des traumatischen Erlebens
Betrachtet man die zeitliche Abfolge einer traumatischen Entwicklung, so steht zu Beginn eine akute Belastungsreaktion. Auf diese folgt eine Anpassungsstörung und zuletzt eine posttraumatische Belastungsreaktion.
In der Akutphase treten Symptome wie ein Gefühl des Betäubtseins, Desorientierung, Überforderung oder auch Gereiztheit auf. Diese klingen meist innerhalb weniger Stunden oder Tagen wieder ab. Eine Anpassungsstörung beeinflusst die emotionalen und sozialen Funktionen der Betroffenen. Anzeichen dafür sind: U. a. das subjektive Gefühl, mit dem Alltag nicht mehr zurechtzukommen, Ängste und depressive Zustände.
Trigger = Auslöserreize
Die posttraumatische Belastungsstörung zeigt sich beispielsweise in wiederkehrenden, intensiven Erinnerungen an das Erlebnis, Albträumen, Schlafstörungen, in Ängsten und auch depressiven Stimmungen. Sie kann mit einigen Wochen und Monaten verzögert auftreten und lange anhalten. Der Grund dafür sind „Trigger“ (Auslösereize), die das Erlebte wieder ins Bewusstsein kommen lassen.
Psychotherapie kann helfen
Was tun? Eine Psychotherapie (Psychotraumatologie) kann, je nach Komplexität der Traumatisierung, entweder eine deutliche Besserung der Lebensqualität oder auch eine vollständige Reduktion der Symptome bewirken. Sie bewirkt, dass das traumatische Ereignis in den persönlichen Lebenszusammenhang eingeordnet werden kann und sich dann bei der betroffenen Person die Überzeugung einstellt: „Das Ereignis ist vorbei. Ich habe es überlebt!“